Installation
Fotografie hinter Acrylglas, Glaswürfel in Stahlgehäuse
Fotografien je 20 x 20 cm, Glaswürfel: 6 x 6 x 6 cm
Ausgangsbildmaterial: Stadtarchiv Stuttgart
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Zeit und deren Wahrnehmung, ihrer Verortung im Raum und der Vermischung von Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft im Bewusstsein des Menschen. Sie führt Bilder aus verschiedenen Zeiten von ein und demselben geschichtsträchtigen Ort zusammen. Ausgangspunkt der Arbeit sind Bilddokumente, die in einem verspiegelten Schaukasten der Gedenkstätte ‚Zeichen der Erinnerung‘ in Stuttgart aushängen. Sie zeigen Deportierte eines Sammellagers die 1941 nach Riga transportiert werden.
Durch die Spiegelung der Glasplatten des Schaukastens überlagern sich die innen hängenden monochromen Bilder der Vergangenheit mit den farbigen Spiegelbildern der Gegenwart außen auf den Glasflächen und verschmelzen zu einer neuen Bildebene. In der Spiegelung tritt die Realität der Gegenwart, Häuser, Schienen, spazierengehende Frauen mit den Bilddokumenten der Menschen aus der Vergangenheit in Kontakt und erschafft einen neuen Raum – ein neues gemeinsames Bild, das beide Zeiten vereint.
Die Arbeit besteht aus einem dreidimensionalen Würfel aus Glas und einer an der Wand ausgebreiteten Mantelfläche eines Würfels. Drei der Flächen sind mit Bildern versehenen, drei sind leer. Die leeren Flächen stellen unbeschriebene Reflektionsflächen dar, Bilder jenseits unserer Vorstellungsvermögens und transportieren die Arbeit in den dreidimensionalen Raum. Die Verschmelzung der Zeit- und Raumebenen erfährt durch die Dreidimensionalität im Würfel noch eine Steigerung.