aus der Serie ‘Wortmalereien und wortmalerische Glaskörpergeschichten’
Handgeschriebener Text, blaue Glasform, Nylonschnur, Stoffband
ca. 8 x 12 cm
Text auf der Glasform:
Schon Leonardo da Vinci erkannte Ende des 15. Jahrhunderts, dass das Blau des Himmels keine Eigenfarbe der Luft sein konnte. Johann Wolfgang von Goethe mutmaßte 1810 in seiner Farbenlehre, dass die blaue Farbe durch die Streuung des Lichts an atmosphärischen Dünsten zustande komme. Aber erst 1871 gelang dem englischen Physiker John William Rayleigh eine genaue physikalische Erklärung des Himmelblaus. Er erkannte, dass die Streuung des Lichtes von seiner Wellenlänge abhängt.
Trifft eine Lichtwelle auf ein atmosphärisches Gasteilchen, wird dieses seinerseits wieder zum Ausgangspunkt einer Welle. Rayleigh konnte beweisen, dass die Intensität des gestreuten Lichts umso größer ist, je kleiner seine Wellenlänge. Blaues Licht weist eine kürzere Wellenlänge auf, wird also viel stärker gestreut als das langwellige rote Licht. Fällt weißes Sonnenlicht, das alle Farben enthält, in die Atmosphäre ein, wird jedes Gasmolekül der Luft zum Ausgangspunkt von zusätzlichen Wellen mit kurzer Wellenlänge, also blauem Licht. Das blaue Licht wird gewissermaßen verstärkt, wodurch der Himmel blau erscheint.
Licht ist eine elektromagnetische Strahlung, deren Wellenlänge den Farbeindruck bestimmt den unser Auge kennt. Die Wellenlänge des Lichtes wird in Nanometer (nm) angegeben. Das sichtbare Licht entspricht Wellenlängen von 400 nm bis etwa 700 nm. Der blaue Bereich ist von 440 nm bis 492 nm angesiedelt. 440 – 483 ist das Ultramarinblau, 483 – 492 das Eisblau.