Ob blond, ob braun … ich liebe alle Frau’n

Installation
Eisenstäbe, Stahlständer, 12 farbige Feinstrumpfhosen, Wäscheklammern, Ventilator
‘Die unmögliche Gegenwart‘, Kunstlauf, Landesmuseum Württemberg, Museum für Alltagskultur Schloss Waldenbuch
Breite ca. 2,5 m

In Bezug zum Ort der Ausstellung nimmt die Arbeit Bezug zur Textilindustrie, die in dieser Region eine alte Tradition aufzuweisen hat und spielt mit der Ambivalenz des Begriffes ‘Weiblichkeit‘.

Einerseits definiert sich Weiblichkeit stark über Kleidung, zum anderen ist sie eine nicht exakt erfassbare Eigenschaft und Haltung, die sich nicht an materiellen Attributen orientiert, sondern im Bereich der Vorstellungskraft anzusiedeln ist. Ein klassisches Symbol für Weiblichkeit sind Feinstrumpfhosen, oder, wie man früher sagte – Nylons. Allein das Wort lädt ein hauchdünnes Gewebe mit verschiedensten Assoziationen auf und erhöht in der Vorstellungskraft den erotischen Reiz einer Frau. Konträr zu diesem Bild hängen an einer Art Reck, mit bunten Wäscheklammern befestigt, ebensolche Gewebe aus Polyhexamethylen-Adipinamid, ein kompliziertes Gemisch aus Kohle, Wasser und Luft. Ein sich drehender Ventilator bläst die ‚Beine‘ an und versetzt sie in Bewegung. Der erotische Reiz, den sie ausüben, tendiert gegen Null. Im Gegenteil, sie wirken geradezu lächerlich.

Der Titel der Arbeit stammt von einem populären Schlager, gesungen von Jan Kiepura, der 1935 den 2. Platz der deutschen Hitparade belegte.